Die KG Plenzengreith wird 1265 als Plenssenreut erstmals im Marchfutterurbar schriftlich genannt. Es ist ein Rodungsname, der aus slaw. planica = Ebene, Waldlichtung, Rodung, gebildet wurde. Dieser Zusammenhang trifft auf die Gegend auch voll zu. Das Dorf befindet sich auf einer Anhöhe zwischen Schöcklbach und Wölling, wird aber von später zugerodeten Einzelhöfen umgeben. Auch hier sind die Marchfutterurbane die beste Quelle für die Siedlungsgeschichte. Neben den Bauern des Dorfes werden 1390 noch die Höfe in der „Weling“ genannt, wovon nur ein Gehöft in der KG Plenzengreith liegt, es folgt der Hof zu „Grub“ (womit eine landschaftliche Bodenvertiefung gemeint ist), neuzeitlich sind hier zwei Gehöfte, sowie die Gegend Hinterleiten, wo sich 1390 schon die beiden Gehöfte Hubbauer und Hirschbauer befanden. Damit sind aber die Angaben der Marchfutterurbare für Plenzengreith erschöpft. Nicht im Marchfutterurbar genannt werden Winterreith und die Gegend „am Stein“ östlich des Schöcklbaches.
Die Gegend in Winterreith wird 1395 erstmals im Urbar des Stiftes Rein als „Winterdorfleyn“ bezeichnet, also die Siedlung eines Win(i)ther, der dort gerodet haben dürfte. Neuzeitlich bestand der Besitz aus drei Hofstätten, die aber wohl sehr bald in die Hand eines Bauern kamen, des sogenannten Winterreithers oder Großwinterbauern, wie er heute noch genannt wird. Diese drei Hofstätten und damit der Besitz des Winterreithers befand sich bis 1848 in der Hand freier Grundherrschaften (Stift Rein, Weizberg und Ruhrfeld).
Die Gegend am Stein besteht aus vier alten Besitzeinheiten, wobei der Brunnegger den Stubenbergern entfremdet wurde, der vlg. Steinlenz aber zwei Güter in seinen Besitz bringen konnte. Steinlenz und Steinbauer manchen zusammen einen großen Gründungshof aus. Beim Steinlenz war zudem lange Zeit der Amtmann des Stubegger Amtes Fladnitz beheimatet, wie das umfangreiche Hausarchiv noch heute belegt. Wenn man davon ausgeht, dass die Marchfutterurbare auch eine siedlungsgeschichtliche Quelle darstellen, muss man feststellen, dass das heutige Siedlungsgefüge von Plenzengreith in drei Etappen entstanden ist. Zuerst das namensgebende Dorf, dessen Entwicklung in der Folge noch genauer betrachtet werden soll, dann die Höfe in der Grub, Hinterleiten und Wölling und zuletzt als mittelalterliche Spätrodung die Gehöfte Winterreith und Stein, die damit ins Marchfutterurbar nicht mehr Eingang gefunden haben.
Das Dorf Plenzengreith ist ursprünglich ein einzeiliger Geländeweiler, deren Gehöftzahl durch die Jahrhunderte schwankte. Das Machfutterurbar von 1390 nennt acht Bauern, jenes von 1414 zehn Gehöfte. Interessant ist das Marchfutterurbar von 1555, da es zehn Besitzeinheiten, aber nur fünf Bauern nennt, die alles bewirtschaften. Die neuzeitlichen Grundbücher nennen sechs Gehöfte, deren Besitztitel allerdings auf die alten Strukturen deutlich hinweisen. Diese werden aber auch deutlich, wenn man die Besitzverhältnisse graphisch darstellt. Auffällig ist dabei der große Grundbesitz des vlg. Amtmann, dem als Besitztitel ja auch vier Hofstätten zugerechnet werden. Außerdem gehörte die jüngere Hofstatt vlg. Schönbacher ursprünglich dazu. Zudem gibt es im 19. Jahrhundert ein neugegründetes Anwesen vlg. Kleinamtmann, das aber der Besitzstruktur zu schließen, eine Althube darstellen dürfte, die zwischenzeitlich abgekommen war und vom Großamtmann eingenommen wurde. So kommen wir auf jeden Fall auf sieben Althofstellen. Die extrem breiten Hofflächen von Kerschbauer und Steffelbauer lassen zudem den Standort weiterer zwei alter Hofstellen vermuten. Südlich der Häuser Nr. 22 und 23 wird die Flur außerdem Brandstatt genannt. Darüber gibt es die mündliche Überlieferung, das Dorf sei ehedem dort gestanden und später nach einen Brand auf die heutigen Plätze überstellt worden. Natürlich gibt es auch unter den Bewohnern Plenzengreiths solche, die diese Überlieferung nicht teilen, dennoch konnte sie sich hartnäckig halten. Ein Lokalaugenschein zeigt aber, dass die heutigen Siedlungsplätze tatsächlich die besten sind und einen ehemalige Siedlung in der Brandstatt arg benachteiligt gewesen wäre. Freilich aber ist es möglich, dass ein oder zwei Gehöfte, die in der Neuzeit nicht mehr aufscheinen, dort ihren Standort hatten und so auch zur mündlichen Überlieferung beigetragen haben.
Die neuzeitliche Zugründung in Form von kleinbäuerlichen Anwesen beschränkte sich ausschließlich auf den Bereich entlang der heutigen Landesstraße zwischen dem alten Dorf und dem Gasthof Schöcklnickl. Hier befand sich seinerzeit die Allmende, die gemeinschaftliche genutzte Dorfweide, die aber schon zur Mitte des 18. Jahrhunderts auf die Bauern und zugesiedelten Keuschler aufgeteilt wurde.